New Urbanism („Neuer Urbanismus“) ist eine Bewegung im Städtebau, die Ende der 1980er und Anfang der 1990er Jahre entstanden ist. Die Bewegung will den sogenannten sprawl bzw. die Zersiedelung beenden, also die uferlose Ausbreitung der Städte in suburbane Siedlungen (siehe Charta von Athen (CIAM)). Der New Urbanism kritisiert an dieser Wohnform den zwangsläufig hohen Individualverkehr mit entsprechendem Ressourcenverbrauch durch nicht vorhandene Fußgängerfreundlichkeit, die hohen Kosten für großflächige Infrastruktur (Straßen, Elektrizität, Kanalisation), die Zersiedelung der Landschaft sowie die Anonymität der Nachbarschaften mit wenig Stadtleben.
Ziel des New Urbanism ist folglich eine Reaktivierung der Wohnform der urban bebauten Stadt mit den Vorzügen kurzer Wege, intensiver Nachbarschaft und Anreizen zu gesundem Leben. Wichtige Werkzeuge dafür sind die Orientierung des öffentlichen Raumes an Fußgängern und Radfahrern, Blockrandbebauung und der Einsatz von Nutzungsmischung statt strikter Funktionstrennung (etwa nach Wohn- und Geschäftsvierteln). Auch große, „leblose“ und oft verwahrlosende Freiräume zwischen den Bauten, wie sie z. B. bei aufgelockerten Siedlungen mit Sozialbauten geplant wurden, sollen vermieden werden. Stattdessen soll es kleinere begrünte Innenhöfe und gepflegte Parkanlagen geben. Viele Entwicklungen des New Urbanism sind auch an der Struktur historischer Altstädte mit ihren gewachsenen Strukturen orientiert.